LITERSUM – Musenkuss von Lisa Rosenbecker
Malou Winters ist eine Anti-Muse, ihr Kuss raubt Geschichten. Und das ich auch der Job, unfertige, unwichtige, unaufgeschriebene Geschichten finden und zu löschen. Ihre Chefin Mrs Patton von der Musenagentur erklärt jedoch, dass ihr Handeln wichtig für die Buchwelt sei. Und die liebt Malou sehr. Als Anti-Muse hat sie das Glück, in die Zwischenweltbibliothek zu reisen, eine Bibliothek, die die reale Welt und Buchwelt verbindet und es Malou ermöglicht, von einer Bibliothek in London zur nächsten zu reisen.
Musenkuss ist eine 2019 überarbeitete Neuauflage von Malou- Diebin von Geschichten, welches 2017 bei Impress erschienen war.
Doch nichts scheint, wie man es ihr sagte
Ihre letzten Aufträge scheitern und dabei gerät sie auch noch ins Visier von Scotland Yard. Selbst ihre Mutter, die selber Polizistin ist und auch noch Chefin von Scotland Yard, kann ihr bald nicht mehr helfen. Und dann ist da auch noch Chris Lansbury, ein übereifriger, aber verdammt gut aussehender Polizist, der nicht mehr von Malous Seite weicht. Doch wie soll sie ihren Job als Anti-Mouse nachgehen, wenn Lansbury nicht erfahren durfte, wer sie war? Ihre beste Freundin Emma Watson und ihr Mentor Tom versuchen alles, um Malou zu helfen. Oder etwas nicht?
Ein Katz- und Maus-Spiel beginnt
Wo ich am Anfang noch dachte, es ging nur um einen Fantasy Roman, so entpuppte er sich als ein spannender Krimi. Normal ist das so gar nicht mein Genre, doch es war so toll in die Romantasy Geschichte um Malou gestrickt, dass es gar nicht so auffiel. Lisa Rosenbecker hat ein ganz neues Universum geschaffen, neben der Buchwelt und der Realenwelt. Das Litsum war spannend und geheimnisvoll, hier hätte ich mir mehr Tiefe versprochen. Leider war man als Leser nur ganz selten dort und man erfuhr auch nur Bruchteile, so wie Malou sie erfuhr.
Die Charaktere waren alle sehr herzlich und interessant gestaltet. Ob es nun Emma war, deren Outing ich einfach klasse fand, oder auch Landsbury der kühle Polizist, der doch ganz anders sein konnte. Und dann war da noch Shaldon, der Kater. Und wer Shaldon kennt, weiß wie Shaldon ist. 😀
Zum Ende hin hätte ich sehr gerne mehr erfahren, mehr über die Kinder von Buchcharaktere (die Burreal-Kinder), mehr über das Litsum, mehr über die Musen. Einfach MEHR. Aber was mir als Leserin wichtig war, war eben nicht wichtig für die Geschichte rund um Malou & Landsbury und das war auch gut so, es hätte die Geschichte zwar aufgeplustert, aber man kam auch ohne ans Ziel.
Ein überraschendes Ende für Malou
So schnell wie das Ende kam, so rasant verlief es auch. Es gab viele AH-Momente, und dann war es Ende. Es blieben keine Fragen offen, auch wenn man wirklich gerne mehr über die Burreal-Kinder erfahren hätte. Aber die Story war erzählt, Lisa Rosenbecker hat gekonnt mehrere Genre-Elemente verbunden und eine tolle Geschichte erschaffen. Ihr Schreibstil ist flüssig, verständlich und voll mit Gefühl. Ich habe geweint, gelacht und gebangt. Man fühlte sich als Teil der Geschichte, war mitten drin. Das hat mir sehr gefallen. Daher gibt es 4 von 5 Sternen.
Anmerkung: Mitlweile sind tatsächlich noch zwei weitere Bücher zum LITERSUM im Drachenmond Verlag erschienen <3