Der Trotzkopf von Emmy von Rhoden
Das erste Mal las ich“Der Trotzkopf“ mit 13,14. Damals fand ich es richtig toll, ein Grund es nochmal zu lesen. Nach dem Buch sah ich auch die Serie dazu. Heute kam beim Lesen immer wieder das Bild der Serie hoch, aber das störte mich gar nicht, es machte alles noch Realer beim Lesen. Doch muss ich gestehen, dass mir das doch die Geschichte heute sehr Befremdlich erscheint.
Ilse die Hauptfigur ist trotzig, jungenhaft und hört gar nicht. Sie lebt zusammen mit ihrem Vater und der Stiefmutter auf einen großen Hof. Sie ist Wild und gar nicht Mädchenhaft, klettert in Bäumen und will auch nichts von Handarbeit oder Lernen hören.
Daher wird sie von der Mutter und den Pastor in eine Pension geschickt (ich denk mal, es kommt den heutigen Internaten sehr nah). Der Vater ist gar nicht begeistert, der das Kind so verzog, weil es ja keine Mutter hatte, gibt das Kind aber doch nach viel überlegen ab.
Ilse will gar nicht dort bleiben und macht nichts dort. Ihre Zimmer Genossin Nelly bringt sie aber zur Vernunft. Sie wird dort eine junge Dame, die Handarbeit beherrscht, die Bitte und Danke und Verzeihen lernt und richtig dicke Freundschaften schließt.
Was für mich befremdlich war, das die Mädchen nur zu Weihnachten heim fuhren, aber auch nicht alle, nur die Wenigsten. Oder das Ilse in der Pension von der GEBURT ihren Brüderchen erfuhr, von einer Schwangerschaft war nie die Rede! Heute wäre das undenklich das man dem Geschwisterkind erst bei der Geburt Bescheid gebe.
Auf der Rückreise übernachtet Ilse bei Freunden ihres Vaters, weil dieser sie wegen des Onkels nicht abholen kann, er muss den Onkel empfangen. Dort lernt sie den Sohn dieser Leute kennen. Da sie vom Vater zum Erntedank eingeladen wurden und sie herzlich mit Ilse verstanden nahmen sie die Einladung an. Zu Hause erkannte man sie kaum wieder, da sie nun eine junge Dame war. Dann kam für mich das unbegreiflichst, beim Erntedankfest verlobt sich Ilse mit dem Sohn den sie dort das 2 mal erst sah! Und alle waren glücklich darüber! Sie ist erst 17.
Heute wäre das verpönt und man würde gleich fragen, ob man Schwanger sei oder wie dumm man doch ist *g*.
Aber im Ganzen war das Buch sehr schön geschrieben, zwar Altbacken, aber schön. Man hat gelacht, man konnte weinen und man freute sich auch mit den Figuren. Nun werde ich mit Trotzkopfs Brautzeit vornehmen