Montagsfrage #187 – Jugendlieblinge im Rückblick: Welche Bücher halten heute noch stand?

Header mit dem Text 'Die Montagsfrage' auf einem Notizbuch mit einem Stift und Gitterpapier.

Heute geht es um Bücher aus meiner Jugend. Letzte Woche habe ich ausgesetzt, weil ich gar nicht so der Typ bin, Playlisten zu Büchern erstellen zu können. Außerdem war die letzte Woche sehr turbulent, da wir sonntags in eine Übergangswohnung gezogen sind und erstmal ankommen mussten, sowie auch einige Termine in der Woche hatten. Daher gab es auch hier keinen Content, obwohl mich einige Bücher erreicht haben und auch Rezensionen geschrieben werden wollen. Aber hey, ich habe nun wieder Internet und muss nicht mehr über den Hotspot rein.

Die Montagsfrage

by Sophia von Wordwold

Welche Bücher/AutorInnen, die Ihr in Eurer Jugend geliebt habt, würdet Ihr immer noch/nicht mehr empfehlen und wieso?

Die Frage ist richtig spannend, deshalb teile ich meine Antwort mal auf. Meine Jugend ist schon eine ganze Weile her, deswegen fällt es mir echt schwer, viele Bücher aus der Zeit zu finden. An Kinderbücher kann ich mich nur an ein paar erinnern. Hauptsächlich habe ich total viele Mystery-Bücher gelesen. Danach habe ich eine Zeit lang gar nicht mehr so richtig darauf geachtet, was ich überhaupt gelesen habe. Meine Blogaufzeichnungen starten erst 2012, und da war ich schon 27. Das zählt für mich also nicht mehr zur Jugend. Trotzdem versuche ich mal, ein paar Bücher zusammenzukriegen. Ich habe früher zum Beispiel die Hanni und Nanni Bücher, Trotzkopf und Nesthäkchen einfach verschlungen.

Bücher und Autoren aus meiner Jugend, die ich noch immer gerne empfehle

Fangen wir mal mit den positiven an. Bücher, die ich auch heute noch empfehlen würde, sind z. B. Die unendliche Geschichte. Das Buch vermittelt noch heute die Bedeutung der Fantasie und Kreativität, die Verantwortung, die mit schöpferischer Kraft einhergeht, sowie die Suche nach dem wahren Selbst. Freundschaft, Liebe, Selbstvertrauen und die Bedeutung von zwischenmenschlichen Beziehungen spielen ebenso eine wichtige Rolle. Das würde ich meinen Kindern heute noch zum lesen geben

Auch würde ich meinen Töchtern die Hanni und Nanni Bücher, sowie Trotzkopf oder auch Nesthäkchen zum Lesen geben, auch wenn alle Bücher ein sehr klischeehaftes Bild haben, wie z. B. Trotzkopf, das zwar wild ist, aber sich dennoch dem Patriarchat unterwirft oder Nesthäkchen mit den kriegsverherrlichenden Aspekte. Es sind aber eben Bücher aus einer anderen Zeit. Wenn man das kritisch betrachtet und darüber redet, finde ich das okay. Es gibt ja dann sogar Themen, über die man nach dem Lesen reden kann.

Bei Hanni und Nanni ist es auch recht klischeehaft, gerade was die Geschlechterrollen betrifft, aber vorwiegend geht es um den Spaß der Mädchen, die Freundschaften, die geschlossen werden, der erste Liebeskummer und so. Die neueren Bücher sind moderner geworden, daher würde ich auch da sagen, lest die Bücher von Anfang an, schließlich gibt es mittlerweile 39 Bände. Schade, dass seit 2018 keine neuen mehr kamen, aber wie irre ist das? Das erste Band erschien 1941 und somit gab es die Serie 77 Jahre! Ich glaube, ich würde die Neuauflage von 2015 bevorzugen, da auch die ersten Geschichten modernisiert wurden. Es gibt sogar 80 Hörspielfolgen! Liebs!

Autoren aus meinen Tweentys

Neal Shusterman Bücher würde ich auch empfehlen, die Bücher habe ich zwar später gelesen bzw gehört, aber „Vollendet“ ist eine Buchreihe, die jugendliche ruhig lesen sollten, aber auch Dry fand ich richtig gut.

Kerstin Gier würde ich auch Jugendlichen heute noch empfehlen, also die älteren Bücher, die habe ich zwar auch erst Mitte 20 gelesen, aber die Edelstein- und Silber-Trilogie sind nun auch schon über 10 Jahre alt, aber für Jugendliche top.

Mehr fallen mir da gerade echt nicht ein, wie gesagt, ich habe eher Mystery-Hefte gelesen. Die gab es noch ’ne Zeit beim Cora Verlag und ich glaub’, es gibt noch ein paar als E-Book und ich glaube „Nox“ ist da der Nachfolger von. Weiß es aber nicht genau, da müsste ich mich mal mehr mit beschäftigen und mal hineinlesen, ob das immer noch etwas für Jugendliche ist.

Bücher und Autoren aus meiner Jugend, die ich nicht mehr empfehle

Auch wenn ich die Bücher geliebt habe, würde ich Twilight nicht mehr jungen Menschen empfehlen, es vermittelt, leider wie auch heute viele Dark Romane, falsche Werte. Eine Frau, die sich komplett aufgibt für die Liebe, einen Typen, der so besitzergreifend ist und ja STALKT! Ich weiß schon, warum ich damals schon Team Jacob war. Edward ist eine einzige Red Flag und daher würde ich diese Reihe keinen empfehlen.

Ganz klar JKR und daher auch Harry Potter. Ich mag ihren Namen gar nicht erst ausschreiben. An dieser Person ist alles kritisch und daher kann ich die Bücher nicht mehr empfehlen und ja, ich verurteile jeden, der noch heute Bücher und Merch von dieser Person kauft! (Außer, es ist gebraucht!). Nicht, nachdem diese Person öffentlich gesagt hat, dass die Gelder daraus gegen Transmenschen genutzt wird. Nein, einfach nein. Hier kann und darf man nicht Werk von Schöpfer trennen, den der Schöpfer bekommt weiterhin Geld in den Arsch geschoben, welches für menschenverachtende Dinge eingesetzt wird.

Ebenso würde ich die After-Passion Reihe nicht mehr empfehlen, ja auch weil Hardin eine einzige Red-Flag ist, aber ich finde es sehr gut, dass sie Tessa nicht unterwirft. Auch die Bücher sind eher aus meinen Tweentys, aber hatte ja schon erklärt warum.

Fazit

Gar nicht so einfach Romane oder Autoren aus meiner Jugend zu finden, allein Hanni und Nanni hatte so viele verschiedene Autoren. Genauso die Mystery Hefte waren auch meistens von jemanden anderen geschrieben. Habe halt auch in dieser Zeit überwiegend Manga gelesen, aber auch da eher sowas wie Daisuki und Banzai, also Sammlungen.

8 Kommentare

  1. Das Nesthäkchen hab ich gar nicht gelesen, nur die Serie, oder wars ein Film? gesehen. Daran erinnere ich mich aber auch nur dunkel und dunkel trifft es auch, denn es war keine „Wohlfühl“-Serie. Liegt wahrscheinlich auch an der Zeit, in der das gespielt hat.

    Aber interessante Frage. Schade, dass ich als Kind oder Jugendliche nicht meine Gedanken zu Büchern aufgeschrieben hab. Manche Bücher sind wahrscheinlich heute wegen der Wortwahl problematisch oder einfach, weil manche Themen als „normal“ angesehen waren. Das waren halt die 80er und 90er – oder wenn man sich mal Pipi Langstrumpf anschaut und aus welcher Zeit die Bücher stammen. Das entschuldigt natürlich nicht das N-Wort, aber solche alten Bücher kann man ja auch zur Aufklärung und Sensibilisierung nehmen.

    • Puh ich weiß gar nicht ins ne Serie oder nen Film.oder gar beides war, aber ja, war halt eine wohl behütete reiche Familie. Ich weiß noch wie sehr mich das Kapitel Kinderheim verängstigt hat. Ich glaub ich muss das nochmal lesen.und mal.wie Trotzkopf aufarbeiten.

      Ja die Wortwahl war bei einigen Büchern echt schlimm.aber 8mmerhin wurde bei Pipi das wohl angepasst und auch Hanni und Nanni modernisiert wobei ich mich da an ein Ja-wort erinnere. War beim recherchieren über das alter erstaunt, dachte immer die stammen aus den 70/80er aber 40? Wow.

      Sehe das auch so. Ich mag Ilses Trotzkopf so sehr, sie ist an wild so kreativ so eigenwillig. Das wäre ein Ansatz,das eben auch damals schon Mädchen nicht nur ‚brav‘ waren und das das voll ok ist.

    • Ich erinnere mich tatsächlich lebhaft, dass ich als Sechzehnjährige (in der Feminismus-Startphase) nochmal in den Trotzkopfsammelband reingeguckt habe und total wütend wurde. Erstens für Ilse, alleine schon, dass sie „Trotzkopf“ genannt wird und dann so viel gesellschaftlichen Gegenwind bekommt. Aber auch für mich, dass mir jemand dieses Buch geschenkt hat und dass ich durch die ästhetisch sehr ansprechende Serie da rein versunken bin und mir so diese Message ins Gehirn gepflanzt wurde, der Umgang mit Ilse sei okay.

      • Ja, ich glaub’, das hatte ich auch so ähnlich in der Rezension bei Re-Read geschrieben. Aber ich fand es auch schon als Teenie schlimm, dass sie sich so untergeordnet hat. Aber ja, auch ich hab lang geglaubt als Frau muss man brav, ruhig und gesellschaftstauglich sein. Ich war nämlich vom Charakter schon eine Ilse.

  2. Ich fand damals Trotzkopf total schön und heute läuft es mir kalt den Rücken runter, wie dieses arme Mädchen zurechtgestutzt und in eine Form gepresst wird. Dass du das mit Nachbesprechung Kindern gegen würdest, kann ich verstehen. Gleichzeitig bin ich froh, dass ich weder Kinder noch Enkel habe und sich für mich die Frage gar nicht erst stellt. Und deine Ablehnung JKR gegenüber ist mehr als nachvollziehbar. Es ist schlimm, wie sie sich da reingesteigert und festgebissen hat.

    Die gute Nachricht ist ja, dass es immer wieder neue Bücher gibt, die auch gelesen werden wollen. Die verdünnen dann den Einfluss eventuell problematischer Klassiker. Ich denke auch, dass es wichtig ist, Kinder nicht mit Geschichten alleine zu lassen.

    Danke für diese anregenden Gedanken und liebe Grüße
    Angela

    • Trotzkopf ist eine der wenigen Bücher, wo ich sagen würde, die Protagonistin hat ADHS, weil man sich da einfach so identifizieren kann mit ihren Struggel. Auch wie ich selbst groß geworden bin, dass man sich anpassen musste, das müssen meine Töchter halt nicht mehr aber sie sollen sehen, dass es sowas früher eben auch gab, nur dass es diese Mädchen schwer hatten und nicht sie selbst sein konnten.

  3. Huhu Sabrina,

    was für ein toller und ausführlicher Beitrag!
    Waaas? Es gibt mittlerweile fast 40 Hanni und Nanni Bände? Ich kann mich an 5 erinnern ;-)) Verrückt, dass ich das gar nicht mehr mitbekommen habe.
    Ja, Kerstin Gier und Neal Shusterman sind tolle Autor*innen, die man nach wie vor wunderbar lesen kann. Genau wie alles von Michael Ende – da würde ich dir voll zustimmen! „Die unendliche Geschichte“ insbesondere wird wohl nie außer Mode kommen.
    Ach, an JKR habe ich überhaupt nicht gedacht, die würde natürlich heute auch in die Kategorie „muss definitiv nicht mehr sein“ fallen. Ich war allerdings nie ein großer Harry-Potter-Fan. Ich habe die Bücher zwar gelesen und die Filme gesehen, bin aber eher von anderen Fantasy-Reihen geprägt worden. Deshalb habe ich an die Reihe gar nicht gedacht – umso besser, da ich der Autorin wirklich wünsche, in der Irrelevanz zu versinken…
    Von der „After“-Reihe war ich tatsächlich nie ein Fan – auch nicht von den Filmen 😉

    Liebe Grüße
    Sophia

    • Haha ja, ich war bei 15 oder so, dass wusste ich, aber dass es fast 40 sind hat mich auch sehr überrascht. Bei HP war ich auch nie so im Hype, meine Schwester war da eher im Alter, als das bei uns anfing, weiß noch wie die sich das Buch in Englisch holte um es weiter lesen zu können. Hab auch erst viele Jahre später die Reihe angefangen und ja ich hab niemals die letzten zwei Bücher gelesen XD

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