Driven. Begehrt von K. Bromberg. Nach dem Hype um den ersten Band hatte ich mir ehrlich gesagt richtig viel erwartet. Driven. Verführt bot eine explosive Mischung aus Adrenalin, heißer Chemie und emotionaler Tiefe. Das hat mich sofort in die Welt von Rylee und Colton hineingezogen. Ich dachte, der zweite Band würde die Geschichte noch intensiver machen. Die Charaktere sollten tiefer ausgearbeitet werden. Ihre Beziehung sollte auf eine neue Stufe gehoben werden. Stattdessen fühlt sich alles wie eine endlose Dehnung desselben Dramas an. Es dreht sich in Schleifen, ohne wirklich voranzukommen. Alles wirkt repetitiv und aufgesetzt. Am Ende war ich nur noch frustriert. Zwei Sterne. Ich werde die Reihe definitiv nicht zu Ende lesen.

Rylee ist diese starke Sozialpädagogin mit einem großen Herzen für verletzte Jungs. Im ersten Band hat sie mich beeindruckt. Hier wirkt sie wie eine völlig andere Person. Sie wirft all ihre Unabhängigkeit und Stärke über Bord. Sie läuft nur noch Coltons Launen hinterher. Er verletzt sie immer wieder mit seiner egoistischen Art. Er hat Geheimnisse und dieses ständige Hin und Her zwischen Nähe und Distanz. Sie verzeiht ihm einfach so. Es kommt nie zu einem echten Gespräch oder einer Veränderung. Colton bleibt der gleiche Bad-Boy mit seinem dunklen Trauma und Playboy-Lebensstil. Tattoos, Rennautos, charmanter Charme, der einen umhaut. Er entwickelt sich kein bisschen weiter. Er rennt umher, schläft mit anderen und kommt dann reumütig angekrochen, wenn es ihm passt. Die anfängliche Spannung aus Band 1 ist komplett verpufft. Das knisternde Katz-und-Maus-Spiel macht endlosen Missverständnissen, Streitereien und Versöhnungssex Platz. Der Sex ist zwar immer noch heiß, aber emotional total hohl.
Die Erotikszenen sind detailliert und intensiv beschrieben. Bromberg hat das wirklich drauf. Doch sie dienen nur dazu, den Plot am Laufen zu halten. Es entsteht keine echte Intimität oder Tiefe. Rylees gesamte Innenwelt dreht sich nur noch um ihn. Ihre Arbeit mit den Kids rutscht völlig in den Hintergrund. Stilistisch bleibt das Präsens erhalten. Das hält die Nähe und macht alles greifbar. Der Perspektivenwechsel zwischen Rylee und Colton hakt ständig. Coltons Gedanken wirken dunkel und poetisch, aber gezwungen wie aus einem Hollywood-Film. Die Dialoge wiederholen sich endlos. Es gibt Insider-Witze über die Rennszene, Glossar und Charity-Events. Am Anfang war das spannend. Später ist es nur noch überflüssig und aufdringlich.
Der Plot greift den Cliffhanger vom ersten Band auf. Er taucht tiefer ins Zadie-Thema ein. Das ist wirklich emotional und traurig. Aber es wird endlos ausgemolken, ohne die Hauptfiguren voranzubringen. Nebencharaktere wie Beckett oder Tate lenken ab. Sie geben der Geschichte keinen echten Schwung. Das Ende mündet wieder in einem frustrierenden Cliffhanger. Diesmal bedeutet er nur Chaos und Stillstand. Ich hatte gehofft, die Reihe würde episch werden. Etwas wie Fifty Shades, nur mit mehr Substanz und frischem Twist. Stattdessen häufen sich die Klischees. Love-Triangle-Andeutungen, Geheimnisse, endlose Dramen. Es ist pure New-Adult-Formel ohne Herz oder Authentizität. Die Charaktere stagnieren einfach. Bromberg kann flüssig schreiben. Sie erzeugt stellenweise Spannung. Aber hier fehlt alles, was eine gute Fortsetzung braucht. Entwicklung, Tiefe oder wenigstens purer Lesespaß. Bleibt bei Band 1, wenn ihr neugierig seid. Weiter lohnt nicht. Zwei Sterne. Aus.
