Die Tagebücher der Apothekerin 1 – Geheimnisse am Kaiserhof
Nachdem ich die erste Staffel des viel gefeierten Animes „Die Tagebücher der Apothekerin“ Ende letzten Jahres geschaut habe, kam ich nicht mehr drumherum auch die Manga Reihe in mein Bücherregal einziehen zu lassen. Statt direkt dort einzusteigen, wo die erste Staffel endet, habe ich mich dazu entschieden nochmal ganz von vorne anzufangen.
Wir lernen das 17-jährige Mädchen Maomao kennen, die im Freudenviertel als Apothekerin arbeitet. Als sie eines Tages Heilkräuter sammeln geht, wird sie von Leutverkäufern entführt und an den Kaiserhof verkauft. Dort lernt sie die Welt des „Inneren Palastes“ kennen. Hier wohnen die Gemahlinnen des Kaisers in ihren Residenzen und sind dazu verpflichtet, die Kinder des Kaisers zu gebären und aufzuziehen. Männer dürfen nur unter besonderen Bedingungen in diesen Bereich des Palastes: Sie sind Blutsverwandte des Kaisers oder Eunuchen. Maomao muss sich gezwungenermaßen um die Wäsche der Gemahlinnen kümmern und hofft, nach einiger Zeit wieder freizukommen. Als sie davon hört, dass die Kinder des Kaisers und auch eine der Gemahlinnen schwer erkrankt sind und nach und nach versterben, wird sie hellhörig. Ihre Liebe für Kräuter und insbesondere Gifte sorgt dafür, dass sie der Ursache auf den Grund gehen will.
Nun lernen wir auch Jinshi kennen, einen wenig älteren Mann, der scheinbar Einfluss im Inneren Palast hat. Auch wenn seine genaue Position am Hof noch ungewiss ist, wird eins schnell klar: Da er als besonders hübsch gilt, himmeln ihn alle an. Das scheint ihn allerdings nicht zu interessieren. Als er auf Maomao trifft und ihre von Abscheu gefüllten Blicke wahrnimmt, ist er hin und weg. So hat ihn bisher noch niemand angeschaut.
Die vielen verschiedenen Intrigen und Vorfälle am Kaiserhof gepaart mit Maomaos unerschöpflichem Wissen über Kräuter und Gifte macht die Tagebücher der Apothekerin wirklich spannend. Maomao ist eine kluge und gebildete Frau, die selbstbewusst durchs Leben geht. Wir erfahren nicht nur viel über ihr Leben im Inneren Palast, sondern auch über ihr Leben als Apothekerin im Freudenviertel. Die kleinen detektivereien sind aber nicht alles. Der Manga ist zudem auch sehr witzig. Romanzen sind hier allerdings erstmal nebensächlich, denn Maomao hat wenig Interesse an den Männern um sie herum. Das hindert Jinshi aber nicht daran, sein Glück immer wieder zu versuchen.
Mir hat Band 1 des Mangas sehr gut gefallen. Die Geschichte macht regelrecht süchtig und man möchte tiefer in Maomaos Welt eintauchen. Nicht nur die spannenden Vorfälle machen das Ganze lesenswert, auch die Interaktionen zwischen ihr und Jinshi lassen insgeheim auf mehr zwischen ihnen hoffen. Auch die Zeichnungen sind gelungen und schön. Ich bin also großer Fan und kann eine ganz klare Leseempfehlung aussprechen. Die Reihe ist allerdings noch nicht abgeschlossen und im Dezember kommt der 13. Band auf den Buchmarkt. Und wer dem Manga keine Chance geben möchte, findet vielleicht Gefallen an dem dazugehörigen Anime.